Kindermord/Herodes, Anfang 16. Jh., Detail, Diözese Trier
Der fein und ausdrucksvoll geschnitzte Hochaltar einer Klosterkirche wurde in den 80er Jahren freigelegt
und teilweise retuschiert. Es besteht die Notwendigkeit, alle paar Jahre die Oberfläche nach Schäden
abzusuchen, doch bisher konnte lediglich ein Nachdunkeln der Retuschen beobachtet werden.
Aufsatzsekretär mit Muscheldekor, um 1770, Stadtmuseum Köln
Da viele sehr unterschiedliche Materialien mit den Restaurierungsmethoden abgestimmt werden mussten,
konnte der Aufsatzsekretär bis 1995 nicht konserviert werden. Erst der Einsatz des Impulslasers für die
Reinigung der Mollusken, eines feinen Dampfreinigers für die Glasapplikationen sowie moderne
Mattierungsmittel für alterungsstabile Acrylate ermöglichten eine schonende Konsolidierung.
Schrein des Hl. Pantaleon aus der Pfarrkirche St. Pantaleon in Unkel am
Rhein, um 1325-50, Malerei um 1470-1500, Diözese Köln
Der Schrein wurde 1957 entdeckt und freigelegt. Durch Klimaschwankungen und Verschmutzungen war er 1994
stark gefährdet. Nach Festigung der Malschichten, der Untersuchung der originalen Substanz und der Abnahme
des Oberflächenschmutzes erfolgte eine umfassende Reinigung und Retusche.
Armlehnsessel, um 1790
Armlehnsessel aus dem Besitz einer Schlösserverwaltung aus der Zeit um 1790. Neben vereinzelten Brüchen im Holz
ging es um die Konservierung und Präsentabilität der gesamten Sitzmöbelgruppe bezüglich der Gold-Weiß-Fassung.
Ein wasserempfindlicher Überzug, der erhalten werden sollte, zwang zu lösemittellöslichen Materialien für
Festigung, Kittung und Retusche.
Zierrahmen aus Privatbesitz
Der mit Poliment glanzvergoldete Zierrahmen aus Privatbesitz ist ein Nachguss einer Serie, die der Ur-
Urgroßvater des jetzigen Besitzers um zahlreiche Portraits montieren ließ. Damit sich weitere Portraits in die
Ahnengalerie einreihen lassen, mussten neue Rahmen gegossen und vergoldet werden.
Relief der Verkündigungsszene, Bistum Trier
Relief auf Basis eines Steingusses an einem Antependium einer Kapelle im Bistum Trier mit der
Verkündigungsszene. Bei einer Schichtenfolge-untersuchung stellte sich heraus, dass die Darstellung, die stark
durch zahlreiche Farben verklärt ist, ursprünglich eine Sandsteinimitation als Fassung trug.
Heiligenskulptur aus Zirbelkiefer, 17. Jh., Privatbesitz
Auf der Alpenländischen Skulptur aus der Mitte des 17. Jh. war eine traditionelle Farbfassung, die leider mit
groben Methoden entfernt wurde. Die aufstehenden Fasern sollten danach mit Wachs niedergelegt werden, was aber
nicht von Dauer war. Mit Lösemittelgel konnte so viel Wachs abgenommen werden, dass eine neue Leimung mit
Hautleim und eine anschließende Glättung möglich wurde.
Tabernakeltüre eines Barockaltars, Diözese Trier
Der Seitenaltar steht in einer Fassung der Dreißiger Jahre des 20. Jh. in einer neogotischen Kirche, in welcher
man damals der Neogotik überdrüssig war. Die Geschichte des Objektes zeigt bereits, wie "schwer" es ein solcher
Altar in seinem Umfeld hat. Aus restauratorischer Sicht blieb nur, Fehlstellen zu schließen und dem Stück ein
"gepflegtes" Äußeres zu verschaffen.
Rad einer Gala-Chaise, Musealer Besitz
Die Kalesche wurde bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, aus dessen Mitte sie stammt, benutzt und dann museal
aufbewahrt. Leider geschah ihr trotzdem Übles, so fanden wir ein Ei, das ein Marder dort als Vorrat deponiert
hatte, wir entfernten Vogelkot und festigten alle Farben an allen Rädern.